Immer was los
Einsiedler Fasnacht
Da muss viel dahinter stecken, wenn unsere rationale Welt plötzlich für Tage Kopf steht. In Einsiedeln geht die fünfte Jahreszeit von 3 Könige (6. Januar) bis Aschermittwoch. In dieser Zeit werden mit viel Lärm und Schall die bösen Geister vertrieben und die Lebenskraft der Natur neu erweckt.
Drei-König-Trichlen
Drei-König-Trichlen
Am Abend von Drei Königen, wenn die Klosterglocken genau achtmal geschlagen haben, wechselt die Stimmung in Einsiedeln von weihnachtlich fast schlagartig in fasnächtlich – die Trichler-Saison beginnt. Vom Paracelsusdenkmal aus ziehen die unmaskierten Tricher durch die Einsiedler Strassen bis zum grossen Höhepunkt, dem Monsterkonzert um Mitternacht auf dem Dorfplatz im Unterdorf.
Eintrichlen Kinder
Eintrichlen Kinder
Der Schmutzig Dunschtig ist seit jeher den Kindern vorbehalten. Vor 4.00 Uhr morgens machen sich die Kinder der Bürgerwehr und der Goldmäuder gemeinsam bereit und Punkt vier Uhr eröffnen sie wie die Grossen den Fasnachtstag. Immer wieder hört man ihr Trichlen im ganzen Dorf, bis sie um 6.00 Uhr von den beiden Gesellschaften zum wohlverdienten Morgenessen eingeladen werden.
Seniorenumzug
Seniorenumzug
Der Morgen des Schmutzigen Dunschtig war lange ruhig, ehe sich der Seniorenumzug durchsetzen konnte. Dieser ist im Grunde der Sühudiumzug, so wie er früher stattgefunden hatte. Startpunkt ist bei der ehemaligen Wetzelgarage an der Schmiedenstrasse und die Pausen finden in verschiedenen Lokalitäten statt. Am Schluss treffen sich alle Fasnachts-Senioren im Klostergarten, in der eine Tanzkapelle mit lüpfiger Musik aufspielt.
Kinderumzug
Kinderumzug
Jedes Jahr mausert sich der Chinderumzug der Goldmäuder zum Gruppenaufmarsch, der am Schumtzigä Dunschtig am Nachmittag stattfindet. Dabei ist auch heute noch das Festbankett für Gross und Klein mit Wienerli und Brot der Höhepunkt. Danach folgt die heiss ersehnte Maskenprämierung und das Verbrennen der schwarzen Mäuderkatze auf dem Sternenplatz.
Beizenfasnacht
Beizenfasnacht
Die Kinder sind im Bett, die Grossen gehen «auf die Piste». Bei Essen und Unterhaltung geniessen sie die Beizenfasnacht in den verschiedenen Gaststuben. Für Unterhaltung und Abwechslung sorgen nicht nur die Guggenmusigen, sondern auch diverse Schnitzelbänkvorträge haben sich etabliert. Mit ihren witzigen, kritischen und nachdenklichen Versen lassen sie für das Publikum die Ereignisse des vergangenen Jahres nochmals aufleben.
Eintrichlen
Eintrichlen
Dann kommt der Tag, der unter Umständen 48 Stunden dauert. «Mitten» in der Nacht machen sich Leute bereit, um wieder Punkt 4.00 Uhr den Fasnachtsmäntig einzuläuten. Mitmachen kann eigentlich jedermann, solange es Trichlen hat. Von der Langrütistrasse erklingt das «tä-dä, tä-dä, tä-dä» im Gleichschritt durch die dunkle Nacht, wandert durch die stillen Strassen und verstummt schliesslich vor einer beleuchteten Wirtschaft. Selten schmeckt der Schinken und Gumelsalout so gut wie an diesem Morgen! Und dazu Bier!
Sühudiumzug
Sühudiumzug
Der Sühudiumzug kennt keine Organisation und keinen Veranstalter – nichts ist vorgeschrieben. Als ungeschriebene Regeln gelten einzig: Abmarsch ist um 9.00 Uhr vom Dorfzentrumsplatz und «dr Leittüüfel seit wo durä!». Dieser läuft die Hauptstrasse hinauf in Richtung Kloster. Es folgen die anderen Tüüfel, getrieben von Tüüfelfuermä mit der Peitsche. In angemessenem Abstand folgt das Heer der Sühuditrichler und dann die grosse Schar der Sühudi.
Grosser Wagenumzug
Grosser Wagenumzug
Am Nachmittag findet mit dem Grossen Wagenumzug der einzige organisierte Umzug in Einsiedeln statt. Die rund 50 bis 60 bunt gemischten Gruppen beginnen beim Hotel Drei Könige und laufen durch die Schmieden-, Haupt- und Schwanenstrasse zum Dorfzentrum, wo den Beteiligten Wurst und Brot spendiert wird. Danach gleitet der Tag nahtlos die Nacht über und wiederum ist wildes Fasnachtstreiben auf den Strassen und in den Gaststätten angesagt.
Brotauswerfen
Brotauswerfen
Pagatverbrennen
Pagatverbrennen
«Zum Ende der Einsiedler Fasnacht erleidet der Pagat den Verbrennungstod», so steht es geschrieben. Genau diesen Brauch hat die Bürgerwehr 1953 wieder aufleben lassen. Um 19.00 Uhr formiert sich ein kleiner Umzug aus Fackelträgern, Domino, Tüüfel, weinenden Hudis und einer grossen Schar von Trichlern, um den Pagat auf seiner letzten Reise zu begleiten. Angeführt wird der Zug vom Einsiedler Fasnachtmarsch «Hauet dr Chatz dr Schwanz ab». Wieder auf dem Klosterplatz angekommen, wird der Pagat entzündet und von allen Teilnehmern umrundet.
Austrichlen
Austrichlen
Nun geht man ein letztes Mal «eis go ha» – für viele Kinder ein Erlebnis. Die Zeit ist für die meisten reif, um die Bettdecke über die Ohren zu ziehen. So schlafen bereits viele friedlich, wenn sich die Trichler kurz vor Mitternacht vor dem Rathaus treffen. Dort wird die Holzlarve ausgezogen und in der Hand gehalten. Danach startet der letzte Gang die Hauptstrasse hinunter, bis dann Schlag Mitternacht die Trichlen verstummen und die Kirchenglocken eine andere Zeit einläuten.
Nachtumzug
Nachtumzug
Wenn es dunkel ist und niemand etwas sieht, da soll ein Umzug abgehalten werden. Eine Spinneridee fanden viele! Doch mit 86 Sujets war der erste Nachtumzug 1993 «ein voller Erfolg». Seither findet der Nachtumzug alle vier Jahre statt, immer am Samstag vor dem Schmutzigä Dunschtig.
Bürgerwehrball
Bürgerwehrball
Von 2008 bis 2024 fand der Bürgerwehrball immer am ersten Freitag im Februar im Dorfzentrum statt. Seither wird er nur noch alle vier Jahre in Kombination mit dem Nachtumzug durchgeführt. Und auch wenn der Bürgerwehrball seit jeher etwas kleiner und intimer ist als der Mäuderball, so hat er sich doch zum Treffpunkt der einheimischen Hudis und Fasnachtsinteressierten entwickelt.